Storytelling ist ein mächtiges Werkzeug für Unternehmen – doch Sie fragen sich, welche Geschichte Sie eigentlich erzählen sollen? Mit diesem 4-Punkte-Plan finden Sie sie!
Jeder Unternehmer hat eine einzigartige Geschichte. Meist liegt diese Story tief unter den Herausforderungen vergraben, die man täglich bewältigen muss. Wie ein Piratenschatz, zu dem man die Karte verlegt hat. Doch es lohnt sich, nach dieser Geschichte zu graben. Gut erzählt, macht sie in einfachen Worten den Ursprung, das Wirken und die Zukunftsvorstellungen Ihres Unternehmens emotional greifbar. Und das Beste daran: Die eigene Geschichte kann niemand kopieren.
1. Erwartungen formulieren
Nehmen Sie ein Blatt Papier. Schreiben Sie eine Liste mit den Dingen, die sich veränderten, wenn Ihr Unternehmen seine Geschichte optimal erzählen würde. Dann markieren Sie die Punkte, die Ihnen am wichtigsten sind.
Was sind Ihre Erwartungen an die Geschichte? Möchten Sie Mitarbeiter und Kollegen begeistern? Haben Sie Sorge, dass nicht alle Mitarbeiter das gleiche Bild des Unternehmens haben? Gibt es ein komplexes Thema oder Produkt, das einfacher erklärt werden muss? Oder wollen Sie Ihre Kommunikation spannender machen?
Die Liste Ihrer Erwartungen ist wie ein Kompass. Vergleichen Sie jeden Entwurf mit Ihren Erwartungen. Können sie durch Storytelling erfüllt werden?
2. Den Kern der eigenen Geschichte finden
Ihre Geschichte ist in Ihren Erinnerungen gespeichert. Und Sie haben sie schon tausendmal erzählt: Ihren Mitarbeitern, Ihren Freunden, Ihren Geschäftspartnern. Haben Sie diese Geschichte je aufgeschrieben? Nein? Dann machen wir das jetzt.
Nehmen Sie ein zweites Blatt Papier. Stellen Sie sich dabei vor, Sie erzählen die Geschichte einem neuen Mitarbeiter. Wie ist das Unternehmen entstanden? Was hat Sie bewegt, das Unternehmen zu gründen? Welche Herausforderungen haben Sie gemeistert? Die einzige Regel: Setzen Sie den Stift nicht ab.
Wenn Sie fertig sind, lesen Sie das Geschriebene nochmal durch. Markieren Sie die Stellen, von denen Sie wissen, dass sie bei Zuhörern gut ankommen. Stellen Sie sich die Frage: Worum geht es in Ihrer Geschichte? Schreiben Sie dieses Wort auf die Rückseite. Geht es Ihnen um Freiheit, Mobilität, Rückenschmerzen, Spaß, Erfolg, Gewinn? Jedes Wort, das Sie berührt, ist erlaubt. Mit einer Ausnahme: ihr Produkt. Denn Produkte sind austauschbar. Ihre Motivation ist es nicht. Das ist die Stelle, an der wir graben werden.
Und keine Sorge, falls Ihnen nicht sofort ein Wort in den Sinn kommt. Lassen Sie Ihren Notizzettel ein paar Tage liegen, oder sprechen Sie mit einem Vertrauten darüber. Die Erkenntnis wird kommen. Versprochen.
3. Die Geschichte aufschreiben
Jetzt graben wir Ihre Geschichte aus. Nehmen Sie ein drittes Blatt Papier zur Hand. Sagen Sie sich: „Ich schreibe meine Geschichte. Sie handelt von (Ihr Thema).“ Verwenden Sie in der Erzählung für die Satzanfänge gern die Wörter UND, ABER, DESHALB, BIS. Sie helfen Ihnen, eine logische Geschichte aufzubauen.
Ein Beispiel: „Boris Thomas’ Großvater war Möbelbauer UND entwickelte den ersten Lattenrost. ABER niemand verstand die Idee. DESHALB musste er sich mit anderen Aufträgen über Wasser halten. Doch er glaubte an seine Erfindung, DESHALB machte er weiter, BIS der Markt so weit war – und alle einen Lattenrost haben wollten.“
4. Die Geschichte überarbeiten
Wenn Sie Ihre Geschichte mithilfe dieser Leitworte geschrieben haben, ist Ihr Spaten auf den Schatz gestoßen. Teilen Sie den Entwurf mit Vertrauten. Mit jeder Überarbeitung wird Ihre Geschichte stärker werden. Und Sie werden erkennen, welche Entscheidungen in Ihre Geschichte passen und welche nicht.